Transmännlich und Kinder austragen – das kann herausfordernd sein. Moritz und sein Mann Tim sind diesen Weg gegangen und mussten viele Fragen selbst klären. Damit sie sich nicht immer weiter erklären müssen, haben sie viele Gespräche vor der Geburt geführt und von der Professionalität im Krankenhaus profitiert. Moritz erzählt von vielen Fragen, Unsicherheiten, und Ängsten – wie sie in der Ausnahmesituation Schwangerschaft und Geburt normal sind und davon, was ihm geholfen hat, da durch zu navigieren.

Moritz ist transmännlich und wollte mit seinem Partner Kinder kriegen. Die Beziehung war erprobt genug, aber ein Trans*mann mit Kugelbauch kann irritieren. Schwule Beziehung und queere Elternschaft mit zwei Kindern in der Kleinstadt, wie geht das? Moritz erzählt von seinen Erlebnissen, den Reaktionen seines Umfeldes und den überraschenden Effekten, die diese Schwangerschaft mit sich gebracht hat.

Regenbogenfamilien leben in vielen Konstellationen als Eineltern-, Zweieltern- oder Mehrelternfamilien. Gemeinsam ist ihnen, dass sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bi, queer, trans* oder inter* identifiziert. Die erste Episode klärt das LSBTIQ*-Begriffsdickicht und schaut zugleich auf den Alltag von Regenbogenfamilien. Neben den Herausforderungen, Familie zu werden, sehen sie sich auch damit konfrontiert, sich oft erklären zu müssen, weil sie nicht selbstverständlich als Familie wahrgenommen werden. Das fängt bei Formularen an und setzt sich beim Streit um das Familienticket im Schwimmbad fort.

Diversity, also Vielfalt, hat mehrere Dimensionen, geschlechtliche und sexuelle Identität sind zwei davon. Die geschlechtliche Identität eines Menschen wird zunächst von außen zugeschrieben. Im Prozess der Identitätsfindung kann das eigene Empfinden mit dieser Zuschreibung konform sein oder ihr widersprechen. Die sexuelle Identität orientiert sich an der Attraktion oder romantischen Anziehung durch andere Menschen, neben homo- und heterosexuellen gibt es auch pansexuelle oder asexuelle Identitäten. Regenbogenfamilien bewegen sich in diesen Spannungsfeldern außerhalb des Mainstreams und müssen sich daher häufig outen.

Wird ein Kind in eine heterosexuelle Ehe geboren, ist der Ehemann automatisch der Vater des Kindes. Bei gleichgeschlechtlichen Paaren ist das anders. Hier kann der nicht-biologische Elternteil nur über das Verfahren der Stiefkindadoption auch juristisch als Elternteil anerkannt werden. Die Stiefkindadoption ist 2005 in das Gesetz zur eingetragenen Lebenspartnerschaft aufgenommen worden, um überhaupt die gemeinsame Elternschaft gleichgeschlechtlicher Paare zu ermöglichen. Heute ist sie jedoch ein Relikt, dessen Verfahren Regenbogenfamilien stark belastet. Abhilfe kann hier nur die Änderung des Abstammungsrechts schaffen.

Für viele Regenbogenfamilien beginnen die Hürden schon bei der Anmeldung für eine Kindertagesbetreuungseinrichtung: In den Formularen ist oft die Rede von Mutter und Vater, sodass es einige Kreativität und Änderungen braucht, um die eigene Familienkonstellation abzubilden. Das Problem schreibt sich im Alltag fort, etwa beim Müttercafé oder dem Väternachmittag, bei dem sich längst nicht alle Familien angesprochen fühlen können. Dabei braucht es oft gar nicht viel, um die Lebensrealität aller Familien abzubilden.

Es gibt viele Vorannahmen darüber, wie es Kindern in Regenbogenfamilien geht. Wir stellen einige von ihnen auf den Prüfstand: Wie entwickelt sich die sexuelle Identität, wie sieht es mit Geschlechterrollen aus? Machen die Kinder Diskriminierungserfahrungen und sind sie möglicherweise anfälliger für psychische Erkrankungen? Die Auseinandersetzung mit diesen Fagen zeigt, dass eine unterstützende Umgebung – auch in den Einrichtungen, die die Kinder besuchen – entscheidend zu einem gesunden Aufwachsen der Kinder beitragen kann.